Mallorca: Ein Reisebericht – oder auch die Infizierung mit dem Klettervirus
Beste Jahreszeit: September bis Mai
Unterkunft: Am günstigsten kommt ihr zur Off-Season in Apartments der großen Hotels unter, empfehlen würden wir natürlich eine ortstypische Finca zu mieten.
Unterkunftstandort? Je nach Jahreszeit: Wer gern in der Sonne klettert, sollte sich eher im Südosten der Insel einmieten, wir empfehlen alles rund um Inca, dann seid ihr zentral und könnt, je nach, Wetter entscheiden wo es hin geht. Die schwereren Gebiete finden sich im Tramuntana Gebirge.
Beste Felsen: Es ist sehr schwer zu sagen was auf dieser herrlichen Insel die besten Felsen sind, da Mallorca sich durch eine Vielzahl kleinerer, sehr abwechslungsreicher Gebiete auszeichnet, wo für jeden Geschmack etwas dabei ist.
Wir wagen dennoch einen Versuch ohne Anspruch auf Vollständigkeit!
Cala Santanyi: Südseitiges Klettergebiet mit Routen von 5 bis 8a, lohnenswert ab einem Niveau von 6b.
Santayi ist direkt am Meer gelegen und ein idealer Ort für sonnige Wintertage, da dort den ganzen Tag die Sonne scheint. Der Ort ist wunderbar und man hat Blick auf Es Pontàs.
Xiscu que relliscu, 6b+
Tupé de Roqué, 6b+
Cala Magraner: ein herrliches Gebiet, sehr abgespeckt, dennoch ein absolutes MUSS wenn man auf der Insel ist.
Klettern, baden, relaxen an türkisblauem Wasser – besser geht es nicht!
Achtung: Einige Haken sind rostig! Ein Blick nach oben lohnt sich 🙂
Sa Mola de Felanitx:
Ein tolles Gebiet zum Einklettern mit sehr abgefahrenen Strukturen und interessanten Routen zwischen 4a bis 6c.
Schwer zu sagen welche wir besonders empfehlen würden! Alle schön 🙂
Es Grau des Ruc:
Einfach nur mega! Man wird nach einem langen Abstieg mit herrlichen und anspruchsvollen Routen belohnt.
Lohnenserwert ab 7a
Es Grau des Ruc, 7b+
Gorg Blau: Offiziell gesperrt – mehr brauchen wir nicht zu schreiben!
Caimari: In Caimari gibt es jede Menge neue Gebiete und Routen die im aktuellen Führer zu finden sind.
Hier gibt es für jedes Level genug zum austoben – von 4a bis 8c in Les Perxes
Fraguel: Geile Kletterei – unten Sinter oben Leisten, dranbleiben lohnt sich.
Football Fan, 8a, Sinter und Leisten
Jungle Hop, 7b, nette Platte
Le Gorilla a un bone mine, 7c
Meine Infizierung mit dem Klettervirus
“Was soll ich zu Malle schreiben:
Ob das was kann? Na immerhin recht warm soll es werden. Meine Erwartungshaltungen waren recht einfach:
Körper muss halten, keine Unfälle und viel Spaß beim Klettern.
Um das Ende vorweg zu nehmen: Verdammte Scheiße war das geil!
Richtig tolle Leute, jeden Tag Party im Auto, ein super sicheres Gefühl dank der tollen Trainer, die echt immer da waren.
Es war auch schlichtweg nicht möglich als Teilnehmer, was falsch zu machen: Ob es nun um Sicherung, Routenlesen, Bier und Wein, Tritttechnik oder um die Verarbeitung von Granatäpfeln ging – es gab immer jemanden, der helfen konnte.
Jeder hatte hier einen an der Klatsche und so unterstützte man sich bei jedem noch so dummen Unterfangen.
Das ist wahre Passion zum Fels!
Die Trainer gaben immer zur richtigen Zeit Input, jederzeit fühlte ich mich gut aufgehoben und sicher! Blöderweise hatten Sie auch immer recht mit ihrem Input, aber sagt es Ihnen nicht, das darf ich mir sonst ewig anhören. Ob es nun um meine Tritttechnik oder meine mentale Challenge am Fels ging – jedes verdammte Mal ein Volltreffer.
Aber jedes Mal ging es am nächsten Tag entspannter an den Fels als zuvor und so wurde ich die Woche mit jedem Tag stärker, sodass ich am Ende sogar frei von Angst in viel zu harten Routen konnte. Nur ums mal zu spüren, um es auszuprobieren. Bei dem Gedanken bekomm ich jetzt noch Gänsehaut! Kein Geunke, nein sogar Ermutigung es zu probieren und anfeuernde Rufe von Unten – diese Sicherheit und, ja, Freiheit am Fels hab ich in dieser Woche gewonnen und will sie nicht mehr missen – wie den Fels ebenso wenig.
Ich würde jederzeit zurückwollen, wieder mit den Leuten eine Woche Klettern leben.
Danke Kletter-Werkstatt für diese tolle Woche, eure tolle Orga und das Training, die Auswahl der Klettergebiete und nicht zuletzt meine Infizierung mit dem Klettervirus – man sieht sich wieder.”
Jonas (Karlsruhe)